Linna singt

von Bettina Belitz

– Die 24-jährige Linna hat ihre vier Freunde und Mitglieder ihrer Band seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Seit sie die Band Hals über Kopf aufgelöst und mit dem Singen aufgehört hat. Doch jetzt treffen sich alle wieder, um in einer abgelegenen Berghütte für einen neuen Auftritt zu proben. Was mit einem mehr oder minder freudigen Wiedersehen beginnt, verdichtet sich jedoch schnell zu einem beängstigenden Psychospiel, als die Hütte eingeschneit wird und jemand anonyme Botschaften an die Wände schmiert. Denn alle haben Geheimnisse, die sie auf keinen Fall preisgeben wollen und plötzlich steht Linna als Lügnerin da und kann ihrem eigenen Verstand nicht mehr trauen …

Klingt wie der Plot aus einem Horrorfilm, wird aber schnell zu einem hochspan­nen­den Drama um Schuld, Verdrängung und andere Probleme junger Menschen. Zwar stört es, dass einige der Figuren nicht vielschichtiger angelegt sind, als es ihre Stereotypen erlauben – es gibt die hysterische Zicke, den Coolen, den Überkorrekten. Dennoch werden sich junge Leser gut in die Gefühlswelt der Protagonisten versetzen können, da „Linna singt“ durch einen ungewöhnlichen Erzählstil gefällt (Linna ist die Ich-Erzählerin, die im Präsens spricht). Das Buch bleibt bis zum Schluss sehr spannend und wechselt dabei gekonnt zwischen Krimi, Psychothriller, Drama und Liebesgeschichte hin und her.

– Anna-Carina Blessmann –