Moon

Moon (Duncan Jones, 2009)

In unbestimmter Zukunft ist Astronaut Sam Bell (großartig: Sam Rockwell) auf der Rückseite des Mondes stationiert, um den Abbau von Rohstoffen zu überwachen. Mit einem sprechenden Roboter und einigen Zimmerpflanzen als einzigen Gefährten gehen die Dinge auf der Station ihren geregelten Lauf. Doch dann häufen sich seltsame Vorkommnisse und Sam kommt hinter ein Geheimnis, das er lieber nicht ergründet hätte …
Es ist schwierig zu beschreiben, wie meisterhaft dieser Film ist, ohne die überraschende Idee in der Handlung zu verraten. Regisseur Duncan Jones beweist hier, dass Science-Fiction nicht immer voller Action, Krieg und Explosionen sein muss! Im Gegenteil: „Moon“ ist ein einfühlsames und melancholisches Drama über menschliche Identitäten und wie in Zukunft damit umgegangen wird. Jones kann seine Einflüsse nicht leugnen: Dazu gehören offenbar nicht nur sein Vater David Bowie – der mit Major Tom und Ziggy Stardust auch schon Kunstfiguren schuf, die mit dem All verbunden sind – sondern auch Stanley Kubrick  – der wohl mit der Optik seines Science-Fiction-Streifens „2001 – Odyssee im Weltraum“ Pate stand. Doch Jones findet seinen eigenen Stil, was schon mit einer äußerst originellen Idee beginnt und sich dann im Laufe des Films durch seine ganze lakonische Erzählweise weiter bestätigt.
Zwar bleibt der Zuschauer am Ende des Films mit dem Gefühl zurück, dass Duncan Jones und Drehbuchautor Nathan Parker viel mehr zu erzählen gehabt hätten, als in anderthalb Stunden hinein passen. Dennoch ist „Moon“ ein kleines, aber feines Meisterwerk, das selbst den einen oder anderen erklärten Science-Fiction-Hasser umstimmen könnte.
– Anna-Carina Blessmann –